Nur Mal So

Nun...

gelistet im Deutschen Literaturarchiv Marbach...
zu finden in Zukunft:->; hier

die presse schwitzt protagonistisch auf plastikstühlen während alle anderen auf secondhand pilotensessel sich an den händen in der reinen stille des standpunkts der in die gerechte vermessung des horizonts: radius null weil ein belgoserbischer startzanwalt argumentiert in retrograder richtung gegen die wehe der sprachlosen unmündigkeit mit mutation und selektion als grensel und hetel kreationsloser darwinisten oder der entführer benutzte einen eiskratzer
 
fechter21
  
die erzeugte Stille, die keine dröhnende sein wollte - oder Die Hoffnung stiebt zufetzt

tag der tauben

 
 
taube

SPA_TIEN

Es zog
In Oberhausen
eine Windhose durch
ein Stadtviertel

SPA_TIEN

and a military band blew an air of normality

 

 
 

zwischen beleibtem blattgewölk / gewebiges aus sirup / geht bedächtig und / schlenzt / geflochtenen straßenlärm herüber / in septen dritter ordnung / warme schattenbilder im weichen gartenpelz / vom buchs beleidigt / oder in den arm genommen? / schleusen den blick in die / vorgesehene richtung / mich sepiagetönt / vom wiegen / in den halbschlaf gebaumelt / schon abschiedsverhandlungen? / Und dem midas verpasste der / apoll /                                                                             eselsohren

Wissensgesellschaft

"Wenn man den Überblick noch hat,
fährt man noch nicht schnell genug."

Christoph Schliengensief zitiert von Harry Nutt

Satz der Woche mit aufsteigender Tendenz zum Satz des Monats...Jahres...

winterswap

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Danke, Herr Jochen

Dummes Zeug

gratuKant behauptet, "alles, was geschieht (anhebt zu sein), setzt etwas voraus, worauf es nach einer Regel folgt".
Aristoteles hatte zuvor leider nicht den Mut, die erste aller Ursachen, die causa prima, einem einzigen Gott zuzuordnen. Das blieb der Scholastik zu tun und dem heiligen Thomas aus dem unendlichen Nachlaß des Frühgenies.
Warum aber hatte danach der Königsberger Xenophobiker nicht seine guten Ansätze zur reinen Vernunft weitergedacht? Wenn es ihm schon so schwer fiel, einen vernünftigen Gottesbeweis herbeizuführen, warum hat er nicht einfach die Kausalität gekrümmt?
Einstein hatte es mit Raum und Zeit eindeutig schwerer. Er mußte per Masse den Raum deformieren um ein Ende und Anfang zu vermeiden. Genauso hätte es Kant machen können: Ereignisse sind als Ursachen schwer und krümmen die Kausalität lokal (zeitlich). Bei genügend großer kausaler Masse könnte die Krümmung inhärent sein, mithin im Endlichen unendlich, wie die Kugel die Unendlichkeit von zwei Dimensionen repräsentiert. Die erste Ursache ist gleichzeitig die letzte, egal aus welcher Richtung man schaut und Schluß ist mit Gott als Anschieber von Ursache und Wirkung.


Eckkehard lebt in Bottrop
und entlarfvt zur Zeit die bolivianische Krise
Christopher lebt in Kassel
und entlarfvt zur Zeit die Analyse dieser Krise
Guntram lebt in Lübeck
und entlarfvt zur Zeit die Krise dieser Analyse
Und ich mach dummes Zeug.


H.D.Hüsch, 1973

Becketts Handy

beckGestern erschien es mir aus heiterem Himmel erstrebenswert, einen Roman in Dialogform zu schreiben, dessen Inhalt sich aus Textnachrichten von Mobiltelefonen erschließt. Ich bin der Ansicht, dieses moderne Kommunikationsmittel findet in den Künsten nicht den Widerhall, den der massenhafte Gebrauch erzeugen sollte. Die stilistische Disposition ergibt sich quasi von allein: Kompakt, lakonisch, kein Wort zuviel und ein wenig dem Briefroman verwandt. Der Literaturnobelpreisträger von 1975, der irisch-französische Romancier und Dramatiker Samuel Beckett hätte sich, da bin ich sicher, als erstes daran versucht. Dieser cartesianische Centaur hätte sofort die Option des Mediums erkannt, den handelnden Kosmos auf ein paar Bites und Bytes zu reduzieren, war doch Reduktion sein Metier. Ich errinnere hier an die Linie Flaubert (enzyklopädisch zeit- und örtlich ausufernd), Joyce (enzyklopädisch im zeitlich begrenzten Rahmen), Beckett (alle Rahmen begrenzend und darin inwändig enzyklopädierend). Ich schweife ab. Da an jenem Beckett seit geraumer Zeit die Würmer nagen, ist es an jemandem anderen, dieses zu erkennen und nutzen.

Beim Ventilieren aller Implikationen des Vorhabens kam ich dann doch auf einige schwerwiegende Hürden, die mich wieder etwas Abstand nehmen ließen.

Zum Beispiel ist meine Lieblings-Sms-Adresse dazu übergegangen aus, wie sie sagt, Sparsamkeitsgründen nicht mehr jede Textnachricht zu respondieren, was die Verwertbarkeit real existierender Vorlagen stark einschränkt. Ich hatte schon den Einfall, ihr monatlich einen gewissen Betrag durch mein Geldhaus anweisen zu lassen, um ein gewisses Mindestaufkommen gesichert zu sehen. Das wäre zuhause, da bin ich sicher, nicht allzusehr goutiert worden.

Eine zweites Hindernis ergibt sich aus der Art meines Mobiltelefon (von dem hierzulande mit dem mehr als peinlichen denglischen Begriff "handy" gesprochen wird, ein Begriff, der in mir regelmäßig die Assoziation von weichem Hundkot mit nassem Laub auslöst). Mein Gerät kann nachgerade als Volksempfänger unter den Mobiltelefonen gelten: äußerst bejahrt, kaum zu zerstören (beim x-ten Absturz aus der Jackentasche durfte ich unlängst ein "handy"-Puzzle aus fünf Teilen auf offener Straße zusammenbasteln, und es funktionierte auf Knopfdruck, sozusagen), also kaum zu zerstören und, das ist hier das Entscheidende: nur zum Telefonieren geeignet. Jegliche Verschwurbelung des an sich simplen Vorgangs wurde unterlassen, was ja auch nicht unerhebliche Kosten spart, wenn man z.B. in polyphonen Klingeltönen der Lieblingsfarbe denkt oder den Spieledownload in Betracht zieht. Im Übrigen hatte ich das Gerät für einen Betrag geebayt, der lässig aus dem Kleingeldfach meines Portemonnaie zu entnehmen gewesen wäre, hätte ich denn nicht bargeldlos zahlen müssen.
Zumindest ist das Fehlen eines sms-Speichers das entscheidende K.O.-Kriterium für die Eignung meines cell phone´ für ein solche Vorhaben. Jegliche für den Roman zu verwendende Textnachricht müsste ad hoc transkribiert werden. Selbst für jemanden wie ich, der mit Tinte und Feder einigermaßen behende zu Werke zu gehen imstande ist, eine kaum zu leistende Aufgabe. Vielleicht noch während der Bahnfahrt oder zuhause; kaum jedoch in freier Natur oder am Steuer eines Kraftfahrzeuges. Ein gangbarer Weg wäre die Anschaffung und Nutzung eines Diktiergerätes, daß dann quasi als Zwischenspeicher zwischen Telefon und Textverarbeitung dienen könnte. Auch die Beschäftigung eines Ein-Euro-Jobbers, der quasi als Eckermann für die Zeit der Arbeit an diesem Werk mich begleiten würde, könnte das Problem lösen.

Man sieht, die an sich bestechend einfache und logische Erwägung zum Schreiben eines solchen Werkes zwingt zu weitreichenden Planungen und Investitionen. Nicht ist umsonst, wie meine Oma zu sagen pflegte. Oder auch: So geht´s uns Reichen. Wie mag´s den Armen gehen?

Postscriptum
Falls sich hier Leser finden, die dieses Vorhaben dahingehend neigen, daß sie mir von nun an einschlägige Textnachrichten liefern wollen, könnte ich jenen die Nummer meine Mobiltelefons übermitteln. Sie müsste allerdings in aller gebotenen Diskretion genutzt und nur für den besagten Zweck verwendet werden.

Post Postscriptum
Ich würde mich dann selbstverständlich vom jetzigen auf ein komfortableres Telefon verändern.

Post Post Postscriptum

Notabene: Anfragen zur Teilnahme an der Unterstützung meines Vorhabens bitte ich per Sackpost oder Email einzureichen. Bitte vergessen Sie nicht einen kurzen Lebenslauf nebst Farbfoto neueren Datums Ihrer Person beizufügen. Die Bearbeitung eingehender Anfragen erfolgt in der Reihenfolge des Eingangs. Anfragen weiblicher Anwärter werden bevorzugt bzw. ausschließlich bearbeitet, falls dieses nicht einem in Gesetzesform gegossenen Gleichstellungsgrundsatz entgegensteht. Ich bitte etwaig hier lesende Gleichstellungsbeauftragte um eine Gleichstellungsnahme. Oder eher Gleichstellungsgabe, sozusagen.

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